#1

Eicheln

in Giftpflanzen 06.10.2016 10:31
von Anke Asher • 72 Beiträge

Jeden Herbst gibt es bzgl. der Aufnahme von Eicheln Diskussionen. Hier nun einige Fakten dazu.

Eichenrinde kann bei Durchfallerkrankungen eingesetzt werden. Siehe PDF


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zuletzt bearbeitet 06.10.2016 10:38 | nach oben springen

#2

Eicheln

in Giftpflanzen 06.10.2016 10:46
von Anke Asher • 72 Beiträge

Die Eicheln selber bergen Gefahren.

Quelle: CPT CliniPharm/Clinitox

Toxizitätsgrad
Giftig + (Erläuterungen)

Hauptwirkstoffe
Polyhydroxyphenole
- Hydrolysierbare Tannine: Gallotannine und Ellagitannine (z.B. Vescagalin)
- Kondensierte Tannine: Catechine, wobei in der Rinde v.a. oligomere Gerbstoffe und in den lebenden Organen u.a. Catechine, Catechingallate, Catechinglykoside, dimere Proanthocyanidine vorkommen.
Der Gehalt an gerbenden Substanzen beträgt in der Rinde 5-20%, in den Blättern bis 15% und in den Keimblättern (Hauptmasse der Früchte) 4-9%. Tannine können im Verdauungstrakt in Gallussäure und dieses in Pyrogallol umgewandelt werden.
(Teuscher & Lindequist, 2010; Liebenow & Liebenow, 1993)

Ätherisches Öl
GPL-Graphik 016

Zielorgane
Schleimhaut des Magendarmtraktes und Bindehaut; Nieren; Leber; Erythrocyten; Metabolismus

Wirkungsmechanismen
Nach der Aufnahme binden Tannine an Nahrungsproteine, Verdauungsenzyme sowie an Proteine der Darmschleimhaut und beeinträchtigen damit die Resorption bzw. Verdauung der Nährstoffe. Ausserdem komplexieren sie Eisen und verhindern dessen Aufnahme aus dem Darm, was zu Eisenmangel führen kann. Tannine scheinen aber - im Gegensatz zu ihren Derivaten - nicht resorbiert zu werden. Pyrogallol wirkt hämolysierend, ausserdem werden Niere und Leber geschädigt.
- Schleimhaut: lokale Irritation; Gastroenteritis, Darm: ulzerative Läsionen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt; Vomitus, Abdominalschmerzen, Obstipation oder Diarrhöe, später: blutige, stinkende Diarrhö, kolikartige Abdominalschmerzen.
- Blut: Hämolyse; Anämie, Hämaturie.
- Nieren: Nekrosen der proximalen renalen Tubulusepithelzellen; Polydipsie, Polyurie, Hämaturie.
- Leber: Schädigung des Leperparenchyms; Ikterus.


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zuletzt bearbeitet 06.10.2016 10:48 | nach oben springen

#3

Eicheln

in Giftpflanzen 06.10.2016 10:53
von Anke Asher • 72 Beiträge

Quelle: http://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Eiche/eiche.html

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:
Die Eiche enthält den Wirkstoff Tannin, ist aber für Menschen nicht giftig. Allerdings kann zu hoch dosierter Tee aus der Rinde bei empfindlichen Menschen unter Umständen zu Magenbeschwerden führen. Die Früchte (Eicheln) sind ungenießbar. Der Staub vom Eichenholz ist krebserregend.

Tiergiftig:
Eicheln (insbesondere die unreifen grünen), Eichenlaub und Rinde wirken allerdings giftig auf Pferde, Rinder und Kühe. Die Symptome einer Vergiftung beim Pferd sind Fressunlust, apathisches Verhalten, Schwäche, Verstopfung, blutiger Durchfall und blutiger Urin. Bedingt durch Leberschädigung kommt es zu Gelbsucht und Gelbfärbung der Schleimhäute. Nierenversagen ist möglich. Die tödliche Menge für Pferde liegt bei 300 g der Rinde. Bei kleineren Pferden kann die Menge auch geringer sein. Bei Rindern und Kühen tritt nach 3 - 5 Tagen, bedingt durch den hohen Gerbstoffgehalt, die so genannte “Eichelkrankheit” auf. Sie zeigt sich durch Fressunlust, apathisches Verhalten, starkem Durst der Tiere, Verstopfung, blutigem Durchfall, Mattheit und Taumeln.
Eiche ist in kleinen Mengen aber durchaus heilsam für Pferde und Bestandteil von manchem Pferdezusatzfutter. Dies ist bedenkenlos. Die Erfahrung zeigt auch, dass vielen Pferden die Eiche nichts ausmacht, aber eben nicht allen.

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:

Eichen zählen zu den stärksten Gerbstoffdrogen. Die Rinde wird daher bei Durchfällen und zur Kräftigung des Darms eingesetzt. Sie wirkt aber auch entzündungswidrig bei Infektionen im Mund und Rachen. Der Gerbstoff festigt die Schleimhäute im Mund und auch im Darm, somit können sich Bakterien nicht mehr oder zumindest nur stark eingeschränkt anlagern. Das verfestigte Gewebe wird dann hinterher vom Körper wieder abgestoßen, um neues Gewebe zu bilden.
Weiterhin findet die Droge Anwendung bei Frostschäden an Händen und Füssen sowie als Umschlag bei entzündeten Augen. Auch wird die Eiche in der Bachblüten-Therapie (Oak) verwendet.
Die Eiche liefert erstklassiges hartes Holz und wird unter anderem im Möbelbau verwendet.

Name:
Der Name Eiche kommt aus dem Germanischen. Die alte nordische Bezeichnung Eik galt grundsätzlich für alle Bäume. Der botanische Gattungsname Quercus war die römische Bezeichnung für die Eiche. Der Artname robur bedeutet Kraft und Stärke, womit er auf die Stärke des Holzes hinweist.


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#4

Eicheln

in Giftpflanzen 06.10.2016 10:56
von Anke Asher • 72 Beiträge

Quelle: http://www.giftpflanzen-fuer-pferde.de/Eiche.htm
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zuletzt bearbeitet 06.10.2016 10:57 | nach oben springen

#5

Eicheln - Todesfälle

in Giftpflanzen 06.10.2016 11:20
von Anke Asher • 72 Beiträge

Quelle: www.op-online.de

Wildpferd überfrisst sich an grünen Eicheln
16.02.12 03:00

Hanau (ed) - Die im Oktober vergangenen Jahres auf dem Hanauer Naturreservat Campo Pond tot aufgefunden zweijährige Przewalski-Stute Adina ist möglicherweise an einem übermäßigen Genuss von Eicheln verendet.

Diese Vermutung lässt der Untersuchungsbericht des Landesbetriebs des Hessischen Landeslabors in Gießen zu, der nach Angaben der Stadt jetzt abgeschlossen wurde.


„Die Stute wies keinerlei äußere Verletzungen auf und ein Tod aufgrund langfristiger Erkrankungen oder Organanomalien kann auch ausgeschlossen werden. Der eindeutige Nachweis einer Vergiftung konnte ebenfalls nicht erbracht werden“, erläutert Tierärztin Dr. Nicole Schauerte vom Frankfurter Zoo, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Christina Geiger die medizinische Versorgung der Przewalski-Pferde gewährleistet.

Untersuchung des Mageninhaltes

„Die Untersuchung des Mageninhaltes ergab eine große Menge an Eicheln. Es ist bekannt, dass Pferde sehr unterschiedlich auf Eicheln reagieren können und es sind Berichte bekannt, nach denen es auch vereinzelt zu Todesfällen bei Pferden nach dem übermäßigen Verzehr gekommen ist“, berichtet Schauerte weiter. Im Normalfall würden Pferde instinktiv nur wenige Eicheln verzehren. Es sei ungewöhnlich, dass das Tier so viele Eicheln gefressen hatte. „Da es keinen anderen schlüssigen Hinweis auf die Todesursache gibt, lässt der Pathologiebefund jedoch vermuteten, dass die Eicheln den Tod des Pferdes verursacht haben könnten.“ Eicheln stellen nur im frischen, grünen Zustand eine Gefahr für Pferde, da sie dann sehr viel Gerbsäure (Tannin) enthalten. Braune Eicheln sind nach Meinung der Experten kein Problem. Daher ist der für Pferde kritische Zeitraum auch auf wenige Wochen begrenzt.

Christoph Goebel, Leiter des Bundesforstbetriebs Schwarzenborn, der für die Haltung der Tiere verantwortlich zeichnet, will in Zukunft für diesen Zeitraum Sicherheitsmaßnahmen treffen. „Als Reaktion auf den Vorfall werden die Pferde zukünftig während des Eichelwurfes von den Eichen auf der neuen Koppel ferngehalten und in dieser Zeit auf die alte Koppel geleitet, auf der keine Eichen stehen.“


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Quelle: http://www.reitsportnews.at/

Erstellt am Dienstag, 26. November 2013 20:32 | E-Mail
reitsportnews.at neu
News aus der Welt


51 New Forest Ponies starben an Vergiftung durch Eicheln


In den Wäldern von New Forest starben heuer bereits 51 wilde Ponies nach dem Verzehr von Eicheln. Vermutlich haben der feuchte Frühling und der heiße Sommer bewirkt, dass es heuer in den britischen Wäldern sehr viele Eicheln gibt. Die starken Winde der letzten Wochen haben dazu beigetragen, dass große Mengen von ihnen auf den Boden gefallen sind. So kamen die Wildtiere zu den Eicheln, die in großen Mengen aufgrund der Inhaltsstoffe Pyrogallussäure und die pflanzlichen Gerbstoffe Tannine für Pferde und Rinder tödlich sind. Eigentlich sind die Ponies bekannt dafür, für sie giftige Pflanzen zu erkennen und zu vermeiden. Doch der Geschmack der Eicheln ist für sie unwiderstehlich.

Jährlich sterben in den New Forest Wäldern etwa zehn Ponies daran, dass sie zu viele Eicheln fressen. Ein der Wildhüter Jonathan Gerelli meinte gegenüber der britischen Zeitschrift „Daily Mail“: „Das Problem ist, dass unsere Ponies die Eicheln mögen, aber die Eicheln mögen sie nicht.“ Da das Problem bekannt ist, werden jedes Jahr 200 Schweine in die Wälder getrieben, damit sie die Eicheln fressen, da für Schweine die Inhaltsstoffe ungiftig sind. Dieses Jahr wurden sogar doppelt so viele Schweine in die Wälder gelassen, um so viele Eicheln wie möglich weg zu bekommen. Dennoch traf es heuer so viele Ponies wie bisher, berichtete Michael Woodhaus von der 900 Jahre alten Jagdgruppe New Forest Foxhounds, die sich um das einsammeln der toten Ponies kümmert.


zuletzt bearbeitet 06.10.2016 11:29 | nach oben springen

#6

Eicheln

in Giftpflanzen 06.10.2016 11:23
von Anke Asher • 72 Beiträge

Quelle: Notfallratgeber Giftpflanzen und Pferde, Dr. med. vet. B. Düffler-Schneitzer, FN-Verlag|addpics|akk-5-c094.jpg,akk-6-7be9.jpg|/addpics|

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#7

Eicheln - Zusammensetzung

in Giftpflanzen 06.10.2016 11:48
von Anke Asher • 72 Beiträge

Unabhängig von dem schwankenden Gehalt an giftigen Gerbstoffen (Tanninen, Pyrogallol) sind Eicheln reines Mastfuftter, nicht nur für Schweine und Wildtiere.
Sie haben einen Stärkegehalt von durchschnittlich 70% (NFE = unstruktierte Kohlenhydrate)


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